Unaus- und Ausgeglichenheit sollten sich mindestens die Waage haltenDas entscheidende Wort steckt in beiden: Ausgleich
Es gibt Menschen, die durchweg ausgeglichen sind. Und erzeugen damit Skepsis: Was stimmt mit dem nicht? Entlarvend für unser modernes Leben, dass Ausgeglichenheit so wahrgenommen werden kann. Wo es doch so vieles gibt, worüber man sich sorgen kann, in der eigenen kleinen wie in der großen Welt. Ausgeglichene Menschen sind mit sich im Reinen, wissen, wo sie stehen, was sie ändern können und was nicht. Sie lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und reagieren in Stressmomenten mit Verstand und Kalkül. Gelassenheit und Souveränität zeichnen sie meistens aus, durchaus erstrebenswert, weil sie das Leben leichter machen.

Das Gegenteil hiervon sind unausgeglichene Menschen. Sie können launenhaft und ein Stück weit unkalkulierbar reagieren, das macht sie schwer einschätzbar. Dahinter können Überlastung oder Sorgen stehen, definitiv ist Unausgeglichenheit ein Zeichen von Unzufriedenheit. Etwas stimmt nicht, ist nicht im Gleichklang – eben nicht ausgeglichen. Zu einem Teil ist es eine Frage des Wesens, der Persönlichkeit, wie ausgeglichen ein Mensch ist. Umso mehr lohnt sich für Unausgeglichene ein Blick darauf, wie sie die Balance herstellen können: durch Ausgleich.
Nicht alles gleich gewichten
An erster Stelle steht die Ursachenforschung, will man der Unausgeglichenheit auf den Grund gehen. Was läuft nicht rund? Was stört mich? Wer durch Selbstreflexion Faktoren benennen kann, sollte sie künftig am besten vermeiden. Das können auch körperliche Dinge sein, manche Menschen macht Bewegungsmangel unzufrieden, weil sie sich nicht auspowern, eben keinen Ausgleich haben. Unausgeglichenheit muss kein Dauerzustand sein, jeder kann hier bei der Feinjustierung selbst Hand anlegen. Es kann helfen, sich eine Waage vor Augen zu halten, deren Gleichgewicht das erklärte Ziel bedeutet: einlassen – loslassen, abwägen – reagieren, Gutes für andere – Gutes für mich. Auch Perspektivenwechsel können helfen, den Blick auf sich selbst und sein Leben zu ändern.